Deutschland

Deutsches Blechspielzeug beherrschte zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Weltmarkt, und Blechautos mit vielen Spielfunktionen wurden bis in die 1970er-Jahre hergestellt, zuletzt noch von Huki und Kellermann CKO. Schon vor dem zweiten Weltkrieg vollzogen indes Firmen wie Märklin den Übergang von Blech- zu Diecast-Modellen. In den 1950er-Jahren wurde auch Plastik zu einem beliebten Werkstoff, sowohl für grosse Funktionsmodelle wie auch für die zur Modellbahn mit der Spurweite H0 passenden Miniaturen im Massstab 1:87. Bei den deutschen Sammlern ist dieser Massstab eine der beliebtesten Baugrössen; neben den detaillierten Modellen der etablierten Hersteller wie Wiking und Herpa werden auch preiswerte Lastwagenmodelle gesammelt, die für Brauereien und andere Firmen werben. Diecast-Modelle im Massstab 1:43 wurden in den 1950er- und 1960er-Jahren vor allem von Märklin und Gama produziert, ausserdem stellten Schuco und Prämeta Spielzeugautos mit Uhrwerkantrieb und Karosserien aus Diecast in ungefähr der gleichen Grösse her. Danach spezialisierten sich Firmen wie Schabak, Conrad, Cursor und NZG auf die Herstellung von Werbemodellen in 1:43 und 1:50 für die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie. Auf andere Massstäbe (1:55, 1:32) und eher auf den Spielzeugmarkt konzentriert sich Siku, ein weiterer traditionsreicher Hersteller von Diecast-Modellen. Auch Kleinserienmodelle aus Resin und Weissmetall wurden und werden von verschiedenen deutschen Firmen produziert. Eine davon, das Modellautogeschäft Danhausen in Aachen, initiierte 1990 die Produktion von detaillierten Grossserienmodellen in China: Die so geschaffene Marke Minichamps begründete einen Trend hin zu hochwertigen Sammlermodellen, dem andere Anbieter aus Deutschland (Revell, Schuco, Herpa) und anderswo folgten.