Chile

Wie andere südamerikanische Länder hatte auch Chile von den 1940er- bis 1970er-Jahren eine eigene, wenn auch relativ kleine Spielzeugindustrie. Verschiedene Firmen brachten Spielzeugautos aus Blech (Neumann) oder Plastik (Shyf, Agostino Chiappe, Reicolite) auf den Markt, und etliche chilenische Spielwaren hatten keine Herstellerbezeichnung. Doch es gab auch Produzenten von Diecast-Modellen im angenäherten Massstab 1:43: Maestranza Metalúrgica Quilpué war zwischen 1955 und 1974 aktiv und stellte zunächst Modelle von Lastwagen und Traktoren her, ab 1965 auch Automodelle, die von zeitgenössischen Corgi- und Tekno-Produkten inspiriert, wenn auch keine exakten Kopien waren: Volvo PV 544 und P1800, VW Käfer, T1 Transporter und 1500, Land Rover. Die Modelle hatten die Bezeichnung MMQ auf der Bodenplatte und waren auch unter dem Namen "Alfa Autos" bekannt. Um Importzölle zu umgehen, wurden Ende der 1960er-Jahre zudem Dinky-Toys-Modelle aus England von der Firma Gastón Grubner im Zollfreihafen Arica zusammengebaut und in speziellen Schachteln für den chilenischen Markt verpackt. Die gleiche Firma montierte auch Modelle von Mercury aus Italien, Best Box aus den Niederlanden und Schuco aus Deutschland. Ein Modellauto nach chilenischem Vorbild ist der Citroën 2 CV Citroneta mit offenem Kofferraum von Norev im Massstab 1:43, der 2005 in einer Sammelserie des französischen Hachette-Verlags erschien. The Diecast Club bot ab 2016 ein Modell der Citroneta in 1:43 in einer Serie mit Autos auf Basis des Citroën 2 CV aus aller Welt an. Ende 2013 brachte Luppa Solutions in der in verschiedenen südamerikanischen Ländern verkauften Sammelserie "Autobuses del Mundo" einen Pullman-Trolleybus im Massstab 1:72 auf den Markt, nach einem Vorbild, das jahrzehntelang in Valparaiso im Einsatz war.