Singapur

Als westliche Hersteller von Spielzeugautos in den 1970er-Jahren damit begannen, ihre Produktion in den Fernen Osten zu verlagern, wurden einige Modelle von Firmen wie Aurora, Tootsietoy, Norev und Gama in Singapur gefertigt. Auch der japanische Hersteller Shinsei liess um 1980 Modelle aus seiner Serie "Mini Power" hier produzieren. Aber die Modellautoproduktion war nie so bedeutend wie in anderen ost- und südostasiatischen Ländern, daher blieben Modelle mit der Inschrift "Made in Singapore" auf der Bodenplatte ziemlich selten. Mindestens zwei Modellauto-Hersteller stammten aus Singapur selbst und fertigten alle ihre Produkte im Stadtstaat: Mandarin brachte um 1970 eine Serie mit Diecast-Modellen heraus, die meisten davon in den Massstäben 1:55 bis 1:64. Diese Modelle waren von Matchbox-, Tomica-, Majorette- und Playart-Modellen jener Zeit inspiriert, aber einfacher gehalten und schlechter verarbeitet als die Originalprodukte. Das Programm umfasste Strassen- und Rennwagen, Busse, Lastwagen und Lieferwagen sowie Flugzeuge und unter dem Namen Mandico eine Serie mit Panzermodellen. Ein weiterer Hersteller aus Singapur, Miber, bot ab 1989 Plastikmodelle im Massstab 1:87 an, die hauptsächlich nach Deutschland exportiert wurden, dem wichtigsten Markt für Modelle in diesem kleinen Massstab. Von Miber gab es bald eine grosse Auswahl an europäischen und japanischen Autos, darunter auch einige Supersportwagen und Luxuslimousinen. Später lag der Schwerpunkt der Produktion bei Rennwagen mit Abziehbildern und feinen Bedruckungen. Da sich die Firma auf Vorbilder konzentrierte, die von den anderen industriellen Modellautoproduzenten in diesem Massstab damals kaum berücksichtigt wurden, waren die Miber-Modelle für Sammler recht interessant, aber sie waren weniger gut detailliert als die 1:87-Modelle der deutschen Konkurrenz. Bereits 1995 stellte Miber die Produktion wieder ein.