Frankreich

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in Frankreich Blechautos hergestellt, die oft aufwendiger gearbeitet waren als die den Markt dominierenden deutschen Blechspielzeuge. Nachdem in den 1920er-Jahren Firmen wie AR, CD und SR auch einfache Modelle aus Blei in kleineren Massstäben herausgebracht hatten, begann um 1930 die Produktion von Automodellen aus Zinkdruckguss, meist im (angenäherten) Massstab 1:43. Dieser Zweig boomte in den 1950er-Jahren, und bis heute haben sich viele französische Sammler auf den Massstab 1:43 und 1:50 (für Lastwagenmodelle) spezialisiert. Die bedeutendsten Hersteller waren Dinky Toys, CIJ und Solido, wo um 1960 die weltweit ersten Spritzgussautos mit funktionstüchtiger Federung und beweglichen Türen entstanden. Neben Metallmodellen in 1:43 wurden auch Miniaturen aus Plastik in dieser Grösse (Norev, Minialuxe) und Spielzeugautos in kleineren Massstäben (Majorette, Norev) gefertigt. In den 1970er- und 1980er-Jahren traten erstmals Kleinserienanbieter mit Bausätzen und Fertigmodellen aus Resin auf dem Markt auf, darunter Record, Alezan, Heco, Provence Moulage und Starter. In den 1990er-Jahren waren Grosserienmodelle nach aktuellen und historischen französischen Vorbildern vor allem im Sortiment von Herstellern wie Norev, Solido, Vitesse und Eligor zu finden. Die Traditionsanbieter Solido und Norev haben ihre Produktion mittlerweile nach China verlagert. Nach dem Jahr 2000 ist in Frankreich, gleich wie in Spanien und Italien, allmählich ein neues Sammelgebiet populär geworden, nämlich Serien von Modellen, die zusammen mit einer Zeitschrift am Kiosk gekauft werden können. Die meisten dieser von Verlagen wie Altaya, Atlas oder Hachette herausgebrachten Modellautos sind Varianten bekannter Modelle aus chinesischer Produktion.